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MARIE BONICHAUX
1924: Geburt in Niederkorn (L)
1940: Evakuierung nach Préizerdaul (L); erzwungener Eintritt in den Bund Deutscher Mädel (BDM)
1941: Beschäftigung bei der Stadtkasse in Luxemburg-Stadt
1942: will sich an Streikbewegungen beteiligen, ihr Vorgesetzter hält sie davon ab
1943: Reichsarbeitsdienst (RAD) in Thüringen (D)
1944: Kriegshilfsdienst (KHD) bei Hescho Hermsdorf (D)
1945: Befreiung durch die Amerikaner, Rückkehr über Belgien nach Luxemburg
„Feuerwehrübung“, wahrscheinlich im Rahmen des „Luftschutzes“ um bei Bombenangriffen auf deutsche Städte der Feuerwehr helfen zu können, Triebes (Thüringen) 1944.
Mir hu misse Pompjee spillen. An do huet den instructeur gesot: Wann ee vun iech de Schlauch lassléisst, flitt dat anert iwwer d’Haiser.
Work
„Waschbeckenkontrolle“ während des Reichsarbeits-dienstes in Thüringen.
Mir kruten eng grouss Bidden aus Aluminium fir eis ze wäschen. Déi huet misse blénken, datt een sech konnt dra spigelen.
Marie Bonichaux, Zeitzeugeninterview, 2020.
Marie Bonichaux ist am 10. Mai 1940 noch Schülerin. Um ihre Ausbildung fortsetzen zu dürfen, muss sie dem Bund Deutscher Mädel beitreten. Sie macht ihren Abschluss und beginnt im Februar 1941 bei der Stadtkasse in Luxemburg-Stadt zu arbeiten. Ihr Vorgesetzter erlaubt es der Belegschaft, heimlich ausländische Radiosender zu hören. 1942 lernt sie zwei Juden kennen. Der Kontakt mit ihnen ist untersagt. Marie Bonichaux teilt dennoch unauffällig ihr Mittagessen mit ihnen. Am 31. August 1942 will sie an den Streikbewegungen teilnehmen, wird jedoch davon abgehalten. Ein Jahr später muss sie in den Reichsarbeitsdienst (RAD) nach Thüringen. Dort wird sie gedrillt, politisch erzogen und ausgebildet. Marie Bonichaux muss Küchendienst leisten und auf Bauernhöfen arbeiten. Ab Mai 1944 wird sie gezwungen, für den Kriegshilfsdienst in der Porzellanfabrik Hescho für die Nazis zu arbeiten. Dort wird sie im Februar 1945 von den Amerikanern befreit.
Enges Daags hunn ech d’Sicherunge platze gedoen. Déi 2 Ingenieure soten, si géife mir hëllefen, mä wann se net gefléckt kéinte ginn, da wéisst ech jo, wat mir géing bléien. Ech wier an d’KZ komm, well se geduecht hätten, ech hätt et express gemaach. Si kruten et dunn awer nach gefléckt.
Marie Bonichaux, Zeitzeugeninterview, 2020.
Marie Bonichaux muss ab 1944 im Kriegshilfsdienst in einer Porzellanfabrik arbeiten. Arbeitsausweis vom 17.5.1944.
Mir goufe kontrolléiert, wéi eis Better waren, eis Schief an esouguer, ob eis Zännbiischte propper waren. War dat net esou, huet eis Virgesetzten alles op de Buedem geschmass an et konnt een erëm vu vir ufänken.
Marie Bonichaux, Zeitzeugeninterview, 2020.
Aus dieser Decke aus dem Kriegshilfsdienst fertigt Marie Bonichaux nach ihrer Befreiung einen Rucksack und benutzt ihn für die Heimreise nach Luxemburg.
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